Zukunft des Schienenverkehrs in der Region Stuttgart

Projektrahmen

Beschreibung

Im Projekt wurde ein strategisches und mehrstufiges Konzept für die weiteren Ausbaumöglichkeiten des Schienenverkehrs in der Region Stuttgart als Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Sinne eines langfristigen "Leitbildes" entwickelt. Dabei lag der Fokus nicht auf der Detaillierung der Ergebnisse strecken- oder linienorientierter Einzelplanungen, sondern darauf, den politischen Entscheidungsträgern einen strukturierten Überblick über die Möglichkeiten eines am verkehrlichen Bedarf orientierten Ausbau der Bedienungsangebote in der Region zu geben.

Als Grundlage wurde eine vergleichende Analyse der Metropolregionen in Deutschland hinsichtlich der wesentlichen ÖPNV-Angebotsstandards im Schienenpersonennahverkehr durchgeführt. Dadurch konnten evtl. Defizite in der Region Stuttgart ermittelt und betriebliche Verbesserungsmaßnahmen (z. B. Nachtverkehr) erarbeitet werden, die ebenfalls in das Leitbild eingeflossen sind.

Um die Vielzahl der möglichen Infrastrukturprojekte untereinander gewichten zu können, wurde ein vereinfachter Bewertungsansatz auf der Basis der Standardisierten Bewertung entwickelt. Dieser ermöglichte die Bewertung von ca. 50 Schienenausbaumaßnahmen im Rahmen der Konzeptentwicklung.

Ergebnis

Im Bereich der betrieblichen Weiterentwicklung wurden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

  • Einführung eines S-Bahn-Nachtverkehrs auf mindestens drei Kernlinien mit stündlicher Bedienung am Wochenende (Fr/Sa und Sa/So) sowie zweistündlicher Bedienung an den anderen Tagen.

  • Ausweitung des werktäglichen 15-Minuten-Taktes auf mindestens drei Kernlinien in einer ersten Stufe um 3 Stunden vormittags und abends.

  • Einführung eines 15-Minuten-Taktes auf mindestens drei Kernlinien am Samstag.

Die untersuchten Ausbaumaßnahmen wurden in ein strategisches Gesamtkonzept eingebunden, welches als vierstufiges Konzept (A – D) mittel- bis langfristig umsetzbarerer bzw. umzusetzender Maßnahmen formuliert wurde:

Stufe A

  • Filstal-S-Bahn S12 bis Süßen

  • Verlängerung der S5 nach Vaihingen (Enz)

  • Erhaltung der S3 zum Flughafen

Stufe B

  • Filstal-S-Bahn S12 bis Donzdorf

  • Verlängerung der S5 nach Enzweihingen

  • Erhaltung der S3 zum Flughafen

Stufe C

  • Tangential-S-Bahn S71 / S72 ab Ludwigsburg nach Donzdorf und Kirchheim

  • Filstal-S-Bahn S12 / S72 bis Donzdorf

  • Verlängerung der S2 nach Neuhausen

  • Verlängerung der S5 nach Enzweihingen

  • Erhaltung der S3 zum Flughafen

Stufe D

  • Tangential-S-Bahn S71 / S72 ab Ludwigsburg nach Donzdorf und Kirchheim

  • Filstal-S-Bahn S12 / S72 bis Donzdorf

  • Verlängerung der S2 über Wendlingen nach Plochingen

  • Tangential-S-Bahn von Böblingen nach Nürtingen (über Flughafen)

  • Verlängerung der S5 nach Enzweihingen

  • Erhaltung der S3 zum Flughafen

Die Ergebnisse der Untersuchung bilden die Grundlage für die politische Entscheidungsfindung und die notwendige weitere Konkretisierung einzelner Maßnahmen.

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