Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eyachtalbahn (Hechingen – Eyach)

Projektrahmen

  • Laufzeit: 2021-2023

  • Bearbeiter: Dipl.-Ing. Matthias Körner, M.Sc. Moritz Biechele, Dipl.-Wi.-Ing. Stefan Tritschler

  • Auftraggeber: Regionalverband Neckar-Alb

  • Beteiligte Institutionen: VWI Stuttgart GmbH und biechele infra consult


Beschreibung

Die überwiegend durch den Zollernalbkreis führende Eyachtalbahn ist eine ca. 28 km lange Bahnstrecke, die von Eyach über Haigerloch nach Hechingen verläuft. Sie verbindet dabei die Obere Neckarbahn Plochingen-Immendingen mit der Zollernalbbahn Tübingen-Sigmaringen. Die Eyachtalbahn ist eingleisig und nicht elektrifiziert.

Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1972/73 in zwei Schritten eingestellt. Die Strecke blieb im Anschluss für den Güterverkehr in Betrieb. Im Jahr 2008 fanden wieder erste Personenfahren im Ausflugsverkehr auf der Strecke statt, dieses Angebot wurde über die letzten Jahre stetig ausgebaut.

In der Raumschaft gibt es seit etlichen Jahren Bestrebungen die Strecke für den regulären Personenverkehr zu reaktivieren. Diese Bestrebungen werden durch eine Reaktivierungsstudie des Landes Baden-Württemberg bestärkt, die der Strecke ein "mittleres Nachfragepotenzial" attestiert und weitere Untersuchungen empfiehlt

Aufbauend auf dieser Empfehlung wurde das VWI gemeinsam mit biechele infra consult beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eyachtalbahn durchzuführen. Diese dient als Grundlage für die Entscheidungsfindung über das weitere Vorgehen. Dazu wurden folgende Arbeitsschritte durchgeführt:

  • Festlegung des Untersuchungs- und Planungsraums und Zusammenstellung der Grundlagendaten

  • Erarbeitung der Betriebskonzepte für je einen Ohne- und Mitfall für zwei unterschiedliche Prognosehorizonte (2025 und 2035) für eine Reaktivierung unter Berücksichtigung einer möglichen Einbindung in den übrigen SPNV

  • Ermittlung des Fahrzeugbedarfs der Mitfälle und Berechnung der resultierenden Fahrzeuginvestitionen und des Kapitaldienstes sowie der Betriebsführungskosten der Mitfälle (zeit- und laufleistungsabhängige Fahrzeugkosten sowie Personal- und Energiekosten) nach den Vorgaben des Regelverfahrens der Standardisierten Bewertung (Version 2016)

  • Übernahme und Verfeinerung des Verkehrsmodells der Regionalstadtbahn Neckar-Alb und Kalibrierung anhand zugelieferter Daten

  • Modellierung der beiden Ohnefälle und der beiden Mitfälle im Verkehrsmodell gemäß den Vorgaben in der Verfahrensanleitung der Standardisierten Bewertung (Stand 2016) und Berechnung der verkehrlichen Wirkungen

  • Vereinfachte Berechnung eines Nutzen-Kosten-Indikators für die vier Mitfälle gemäß der Verfahrensanleitung der Standardisierten Bewertung (Version 2016+)


Ergebnis

Die Bewertung des Mitfalls 2035 (Horb – Hechingen im Stundentakt mit Batterietriebzügen) erzielt bei Ansatz eines Kostenrisikos von 30 % ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,38. Die mittlere Streckenbelastung beträgt rund 790 Personenkilometer pro Streckenkilometer und überschreitet den vom Land vorgegebenen Grenzwert von 750 für eine vollständige Übernahme der Betriebskosten. Deshalb wurde eine Weiterverfolgung des Vorhabens empfohlen, da in einer Standardisierten Bewertung gute Chancen bestehen, die Förderfähigkeit nachzuweisen.


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